Lymphgefäß-Erkrankungen

Lipödem

Dicke Ober­schen­kel, aber schlan­ke Fes­seln, und weder Sport noch Diät hel­fen – das kön­nen die An­zei­chen für ein Lipö­dem sein. Beim Lipö­dem sind die Fett­zel­len in be­stimm­ten Re­gio­nen ver­än­dert, im Fett­ge­we­be staut sich Flüs­sig­keit, es schwillt an, jeder Druck auf das Ödem tut weh. Lipö­de­me be­kom­men fast nur Frau­en, die Beine sind häu­fi­ger be­trof­fen als die Arme.

praxis-innere-medizin-Prof_Adam_0019

Diagnostik

Viele Lipö­de­me wer­den nicht er­kannt und des­halb falsch oder gar nicht be­han­delt. Ty­pisch für Lipö­de­me ist:

  • Fast nur Frauen sind betroffen.
  • Die Körperhälften sind gleich dick (symmetrisch).
  • Die Haut „spannt“, Druck auf das Lipödem tut weh, hinterlässt aber keine Dellen. Das Lipödem wird auch Lipohypertrophia dolorosa (schmerzhafte Fettvermehrung) bezeichnet

Oberschenkel und Po sind am häufigsten betroffen, als erstes zeigen sich „Reiterhosen“. Typisch sind feste Polster innen an den Oberschenkeln oder Beine, die wie gerade Säulen bis zu den Fesseln gehen. Lipödeme an den Armen sind anfangs seltener, sie kommen eher im Lauf der Erkrankung hinzu.

Die Fettansammlung ist unproportional, z.B. haben manche Patientinnen bei Hosen zwei bis drei Kleidergrößen mehr als bei Blusen oder trotz dicker Beine sind ihre Fesseln und Füße schlank.

 

Viele Betroffene bekommen Blutergüsse schon bei leichtem Anstoßen.

Im Verlauf der Erkrankung kommt eine Cellulite („Orangenhaut“) hinzu.

Häufig treten feine Krampfadern („Besenreiser“) auf.

Von fol­gen­den an­de­ren Er­kran­kun­gen und Fett­ver­tei­lungs­stö­run­gen muss ein Lipö­dem un­be­dingt ab­ge­grenzt wer­den:

  • Lymphödem
  • Lipolymphödem
  • Lipom
  • Adipositas
  • Symmetrische Lipomatose des Rumpfes
  • Extremitäten-Lipohypertrophie

Lymphödem

Ein Lym­phö­dem ist ein Stau von Lym­ph­flüs­sig­keit im Lym­ph­sys­tem. Es kann auch Hände oder Füße be­tref­fen und kann auch ein­sei­tig auf­tre­ten.

 

Lipolymphödem

Ein Li­polym­phö­dem ent­steht, wenn zu viel Fett­ge­we­be auf das Lym­ph­sys­tem drückt. Der Ab­trans­port der Lym­phe wird er­schwert, die Lym­phe staut sich, ein Lym­phö­dem ent­steht. Ein Li­polym­phö­dem ent­steht nicht sel­ten, wenn ein Lipö­dem lange un­be­han­delt bleibt.

Scroll to Top