Herz/Kreislauf

Schlaganfall Warnsignale erkennen und schnell handeln

Ein Schlag­an­fall kommt oft wie ein Blitz aus hei­te­rem Him­mel – plötz­li­che halb­sei­ti­ge Läh­mun­gen, Sen­si­bi­li­täts­stö­run­gen sowie Sprach- und Seh­stö­run­gen sind die häu­figs­ten Fol­gen. Doch so­weit muss es nicht kom­men. Häu­fig kün­digt sich ein Schlag­an­fall schon Wo­chen oder gar Mo­na­te im Vor­aus an. Vor­über­ge­hen­de Seh- oder Sprach­stö­run­gen, kurz­zei­ti­ge halb­sei­ti­ge Mus­kel­schwä­che oder Taub­heits­ge­füh­le, Ori­en­tie­rungs­stö­run­gen, Gleich­ge­wichts­stö­run­gen und Schwin­del­an­fäl­le sowie erst­mals auf­tre­ten­de ex­trem star­ke Kopf­schmer­zen zäh­len zu den ty­pi­schen Warn­si­gna­len.

Weil die Vor­stu­fen eines Schlag­an­falls nur schwach aus­ge­prägt und schnell ver­schwun­den sein kön­nen, be­steht die Ge­fahr, dass sie über­se­hen oder für harm­los be­fun­den wer­den. Neh­men Sie die Warn­si­gna­le ernst: Wenn Sie eines die­ser Sym­pto­me bei sich be­ob­ach­ten, soll­te eine so­for­ti­ge ärzt­li­che Ab­klä­rung incl. farb­du­plex-so­no­gra­phi­scher Un­ter­su­chung der hirn­ver­sor­gen­den Ge­fä­ße er­fol­gen. Wer Warn­si­gna­le er­kennt und sich recht­zei­tig be­han­deln lässt, kann einen Schlag­an­fall häu­fig ver­hin­dern.

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Durchblutungsstörungen des Gehirns

Die häu­figs­te Ur­sa­che für einen Schlag­an­fall sind Durch­blu­tungs­stö­run­gen im Ge­hirn. Her­vor­ge­ru­fen wer­den sie ei­ner­seits durch Ar­te­rio­skle­ro­se, bei der sich Ab­la­ge­run­gen an den In­nen­wän­den der Ar­te­ri­en fest­set­zen und diese lang­sam ver­en­gen. An­de­rer­seits kann ein Blut­ge­rinn­sel eine Ar­te­rie ver­schlie­ßen und da­durch die Durch­blu­tung des Ge­hirns be­ein­träch­ti­gen. Die Ner­ven­zel­len be­trof­fe­ner Ge­hirn­re­gio­nen wer­den dann nicht mehr aus­rei­chend mit Sau­er­stoff und Nähr­stof­fen ver­sorgt. Da­durch wer­den sie be­schä­digt oder sie ster­ben sogar ab. In sel­te­ne­ren Fäl­len sind auch Blu­tun­gen im Ge­hirn die Ur­sa­che für einen Schlag­an­fall. Ein Ri­si­ko für sol­che Blu­tun­gen be­steht be­son­ders bei durch Ar­te­rio­skle­ro­se und Blut­hoch­druck dau­er­haft ge­schä­dig­ten Ge­fä­ßen.

Die Fol­gen eines Schlag­an­falls hän­gen davon ab, wel­che Ge­hirn­re­gio­nen be­trof­fen sind. Zu den häu­figs­ten Sym­pto­men zäh­len halb­sei­ti­ge Läh­mun­gen, Taub­heits­ge­füh­le und Gan­gun­si­cher­heit. Im Ge­sicht kön­nen sich die Läh­mun­gen durch einen her­un­ter­hän­gen­den Mund­win­kel oder eine ge­krümm­te Zunge be­merk­bar ma­chen. Zudem kann es zu Sprach-, Seh- oder Schluck­stö­run­gen kom­men. Ver­gli­chen mit Män­nern haben Frau­en häu­fi­ger we­ni­ger ty­pi­sche Sym­pto­me wie ex­trem star­ke Kopf­schmer­zen, Miss­emp­fin­dun­gen, Schwin­del, Ver­wirrt­heit oder Be­wusst­seins­stö­run­gen.

Risiko steigt mit zunehmendem Alter

Das Ri­si­ko für einen Schlag­an­fall steigt mit zu­neh­men­dem Alter. Da­ne­ben gibt es je­doch wei­te­re Ri­si­ko­fak­to­ren. Alles, was die Ar­te­rio­skle­ro­se för­dert, er­höht auch das Schlag­an­fall-Ri­si­ko. Zu den wich­tigs­ten Ri­si­ko­fak­to­ren zäh­len neben Blut­hoch­druck, Dia­be­tes und Fett­stoff­wech­sel­stö­run­gen (er­höh­ter Cho­le­ste­rin­spie­gel) auch Über­ge­wicht, Be­we­gungs­man­gel und Rau­chen.

Was ist die Farbduplexsonographie der hirnversorgenden Gefäße?

Die Du­plex­so­no­gra­phie ist eine Ul­tra­schall­me­tho­de, die in der Dia­gnos­tik von Er­kran­kun­gen der Blut­ge­fä­ße ein­ge­setzt wird. Am häu­figs­ten wer­den die Hals­schlag­ader sowie die Ge­fä­ße der Arme und Beine un­ter­sucht. Aber auch die grö­ße­ren Ge­fä­ße im Bauch­raum las­sen sich durch diese Un­ter­su­chungs­me­tho­de gut dar­stel­len.

WOZU DIENT DIE FARBDUPLEXSONOGRAPHIE DER HIRNVERSORGENDEN GEFÄßE?

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Die Du­plex­so­no­gra­phie dient zur Dia­gnos­tik von Ge­fä­ßer­kran­kun­gen. Bei fol­gen­den Krank­hei­ten kommt die Un­ter­su­chung zum Ein­satz:

  • Arteriosklerotische Gefäßveränderungen
  • Gefäßverengungen (sog.Stenosen)
  • Verlaufskontrolle nach Gefäßoperationen
  • Entzündliche Gefäßerkrankungen
  • Thrombosen

Vorsorgeuntersuchung bei Gefäßrisikofaktoren (Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörung, erhöhtem Blutdruck)

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